Zombies unterwandern dein Unternehmen.

Stöhnend schleppen sie sich in die Kaffeeküche. Jammend träumen sie sich in den Feierabend.

Sie machen Dienst nach Vorschrift und nie einen Handschlag zu viel.  

Ihr größter Spaß ist der Bürokleinkrieg. Lästern und schimpfend beteiligen sie sich an Besprechungen. 

Sie finden alles hörbar schlecht. Jede Innovation ist ein Angriff. Manche sind auch einfach still und verweigern Veränderungen aktiv.  Seit 30 Jahren zählt die "Tage bis zur Rente"-Uhr. 

Kommt ihnen das bekannt vor?

Toxische Mitarbeiter sind eine große Gefahr für jedes Unternehmen. Zombies. Die arbeitenden Untoten. Warum gibt es sie? Wie kündigen sie nicht einfach, wenn sie so unglücklich sind?

 

Was sind Zombies nochmal?

Als Zombies bezeichnen wir toxische Mitarbeiter. Sie machen “Dienst nach Vorschrift”. Gleichzeitig fallen sie durch ein hohes Maß an Negativität und Unzufriedenheit auf. Und Zombies infizieren mit ihrem demonstrativ unzufriedenen Verhalten andere Mitarbeiter. 

 

Zombies essen Seele auf.

 Zombies kosten Produktivität und fressen Kreativität. Dabei essen sie die Seele des Unternehmens. Freude, Entdeckungs- und Experimentierlust verschwinden. Mit Killerphrasen zerstören sie jeden Veränderungsimpuls. Zombies können ganze Teams infizieren. Motivierte Mitarbeiter haben keine Lust, in so einem Klima weiter zuarbeiten und wandern ab. Nach und nach sammeln sich nur die Mitarbeiter in einem Zombie Team, die ähnlich lustvoll über die Firma, den Chef und die Kunden lästern wollen. Die hohe Kunst des Zombies ist die Ironie und der beißende Sarkasmus.

Zombie Unternehmen

Natürlich gibt es auch Strukturen, für die die Zombifikation ok ist. Alle wissen, dass sie ihren Job hassen und der Kollege auch. Kreativität und Innovation sind auf der Mitarbeiterebene nicht erforderlich. Man ist am Ende der Nahrungskette des Mitarbeitermarktes und einen Cent über dem Mindestlohn. Solche Zombie-Unternehmen haben Tendenzen zur Überwachung und zur Ausbeutung. 

Sie leiden an hoher Fluktuation und schlechter Qualität. Sie arbeiten im Geiz-Ist-Geil-Land und träumen vom Mini-Max. Ihr Erfolg ist immer abhängig davon, dass es genug Personen gibt, die keine andere Wahl haben, als sich diese Negativität und Lebenszeitvernichtung anzutun. 

 

 

Zombies züchtet man

Genau genommen züchten Chefs und Unternehmensstrukturen Zombies. In jeder uns bekannten Situation eines Zombie-Befalls darf sich der Chef bzw. das ganze Unternehmen an die Nase fassen.

 Meist sind die Ursachen der Zombifizierung schon im Onboarding zu suchen. Wie gut war die Einarbeitung. 

  • Wie klar wurde die Unternehmensphilosophie vermittelt und gelebt? 
  • Wie regelmäßig fanden die Mitarbeitergespräche und Teamgespräche statt? 
  • Oder waren die „Pflichtjahresgespräche“ etwa die einzige echte längere Unterhaltung mit dem Vorgesetzten, außer man hat einen Fehler gemacht? 
  • Wie hierarchisch ist das Unternehmen? 
  • Wie ausgeprägt Machtkämpfe und Sexismus? 
  • Wie heterogen oder homogen sind die Teams? 
  • Wie hoch ist der individuelle empfundene Druck? 

 

Die beste Zuchtvoraussetzung für Zombies sind toxische Zombie-Vorgesetzte. Da hohe Managerebenen oft einen höheren Grad an Personen mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen beinhalten, stinkt der Fisch wie bekannt oft vom Kopf her. Stellen sie sich persönlich die Frage: Wollen sie mit Zombies leben?

Strategien gegen Zombifizierung

Befindet sich ein ganzes Team, eine Abteilung oder ein Unternehmen in einer Abwärtsspirale, gibt es keine kurzfristige Lösung. Sie brauchen eine echte Strategie, um ihre Struktur wieder aus dem Sumpf der Negativität herauszuholen. Und sie brauchen Zeit und Geld. Dafür wird ihre Investition sie und ihre Unternehmung wirklich nach vorne bringen. Der Leitgedanken ihres Vorgehens ist dabei: Schaffen sie ein Klima, dass Zombies hassen. 

 1. Auch Zombies brauchen Liebe

 Nicht jeder Zombie ist verloren. Seinen sie selbstkritisch und überprüfen sie ihre Personalführungsstrategie. Wie viel positive Aufmerksamkeit erhalten ihre Mitarbeiter? Wie gehen sie mit Verbesserungsvorschlägen um? 

Ist ein Team erst einmal in einer Zombie-Spirale, fällt es natürlich jeder Führungskraft schwer noch etwas zu finden, um zu loben und zu motivieren. Vielleicht ihr hier auch ein Wechsel in der Führung angebracht. 

 2. Manchmal ist Lösen auch eine Lösung

 Wir haben es schon mehr als einmal erlebt. Erst wenn ein wirklich negativer Mitarbeiter das Team verlassen hat, fällt von allen anderen die Anti-Haltung ab. Bei allen Kosten, die bei den hartnäckigen langjährigen Zombies durch arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen entstehen: eine Entlassung kann eine echte Investition in die Zukunft sein. 

Treffen Sie so eine Entscheidung immer bedacht und nüchtern. Übertreiben Sie nicht und überprüfen Sie Schritt für Schritt welche Auswirkungen die personalen Entscheidungen auf das Team, die Stimmung und die Produktivität haben. Haben Sie keine Angst vor Gedanken wie: „Wenn xy geht, bricht hier alles zusammen“. Es gibt immer einer Lösung. 

3. Zombies lösen Traumata aus - bearbeiten sie diese

 Lange Phasen des negativen Denkens, des Kleinkrieges und des Zynismus hinterlässt im Team und beim einzelnen Spuren. Geben Sie ihrem Team die Chance und den Raum zu heilen und sich neu zu finden. 

Bitte verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass mit „Teambuilding“ die gemeinsame Pizza essen und Bowling spielen, alle zwei Jahre gemeint ist. 

Planen Sie Teamzeit mit und ohne Führungskraft ein. Mit Agenda und ohne Agenda. Hefen sie ihrem Team all die Themen über die so lange nicht konstruktiv gesprochen wurde zu bearbeiten. Am besten funktioniert so etwas in einem professionellen Teamcoaching oder in einer Supervision.

 4. Werden sie agil

 Zombies hassen agile Strukturen wie die Pest. Sie werden gegen jedes agile Format Sturm-laufen. Je höher das Yam (Gejammere – Artikel zum Yam-Koefizienten schrieben) in agilen Strukturen ist, desto sicherer können sie sich sein, dass sie unter einer Zombieinfektion leiden. Sie tun daher genau das Richtige. 

 •  Die kreative Mitarbeit des Einzelnen wird in agilen Strukturen dauerhaft gefordert und gefördert. 

 •  Herrschaftswissen wird sukzessive vernichtet und durch Team-KnowHow ersetzt.

 •  Die geliebt, verhasste Vorgesetzten-Rolle wird durch Project- und Productowner aufgespalten und durch den agile Coach ergänzt. Gegen „die da oben“ zu wettern, wird immer schwerer.

 •  Inoffizielle Kommunikationskanäle (Küchenraum-Geläster) wird durch tägliche Absprachen und Kurzmeetings im Informationsfluss ersetzt.

 •  Agile Strukturen brauchen und erzeugen reife Team. Unterstützen Sie sie durch externes Coaching und Supervision. 

 •  Hardcore Zombies sind mit den Ansprüchen in sie, als Person in agilen Strukturen vollkommen überfordert und verlassen das Unternehmen. Oft ist dieser heilsame und schmerzhafte Schock für den Einzelnen ein Aufbruch in ein neues Verständnis in Arbeit. Oder aber hin zu einer Therapie. Denn oft hat die Negativität des einzelnen im Berufsleben sehr traurige und persönliche Gründe, die es zu bearbeiten gilt.