Ein gutes Feedback ist etwas, was einem wirklich weiterhelfen kann. Leider bekommt man viel zu wenig davon. Was man viel häufiger bekommt, sind: Ungefragte Ratschläge und ungefragtes plumpes Feedback Da ist die Schwiegermutter, die Dir ungefragt Tipps zur Kindererziehung gibt. Oder der Boss, der Euch Euren eigenen Job mansplaint.

Selbst, wenn es etwas in Eurem Unternehmen als Feedback bezeichnet wird, muss das kein klassisches Feedback sein. Nicht jedes Feedback ist gut gemacht. Und nicht jede Rückmeldung ist immer gut gemeint.

Es gibt vieles, was uns an solchen als Feedback, getarnten ungefragten Ratschlägen und Wischiwaschi Feedbacks nervt. Manche sind so weichgespült, dass die Aussage null ist. Wir haben uns doch alle lieb! Manche engen Teams sind so harmonisch, dass sie fast unfähig sind, sich kritische Feedbacks zu geben. Bei diesen Rückmeldungen muss man genau zuhören, um zwischen all dem rosa Schleim die eigentliche Botschaft finden.

Andere „Rückmeldungen“ sind schlicht beleidigend, übergriffig oder unnütz. Es gibt Menschen, die ein Feedback als Waffe nutzen. Viele Rückmeldungen sind überflüssig. Und die meisten von uns, zu denen ich auch gehöre, mussten erst lernen, dass nicht immer die Welt an der eigenen Meinung genesen muss.

Hier ein paar Tipps, wie man mit ungewolltem Feedback und ungefragten Ratschlägen umgehen kann: Sind die Rückmeldungen übergriffig oder wiederholt sinnfrei, dann sprechen sie das an. Harmonie ist etwas Schönes. Sie darf nur nicht immer zu eigenen Lasten gehen.

 Üben Sie selbst, eine klare Rückmeldung geben! Und überlegen Sie, wie sie ehrlich, höflich und trotzdem klipp und klar, sagen können, dass ihre Schwiegermutter es jetzt unterlassen soll, jede ihrer Erziehungsmethoden, zu kommentieren - sonst stecken sie ihr einen Eimer über den Kopf! Und auch Chefs darf man in ihre Schranken weisen. Natürlich kann eine solche Antwort Konsequenzen haben. Alles auf der Welt hat Konsequenzen. Etwas anzusprechen hat Konsequenzen. Und etwas nicht anzusprechen, hat auch Konsequenzen.

Manchmal sind es nicht nur Menschen, die man mag, die einem ein wertvolles Feedback geben. Manchmal kann ein Gegner oder jemand, der sehr viel Distanz zu uns hat, uns sehr effektiv den Spiegel vorhalten. Und nicht immer gefällt uns, was wir dort sehen. Das ist nicht immer leicht.

Ein Feedback, egal wie es formuliert ist, muss nicht DIE Wahrheit sein. Es ist EINE Wahrheit. Kommunikation ist viel komplizierter.

 Was Max über Michael sagt, sagt vielleicht mehr über Max aus als über Michael. Bleiben Sie daher locker, wenn Sie ein Feedback erhalten. Lehnen Sie sich zurück und denken Sie: „Okay, erzähle mir mehr von Dir (und von Deinen Erwartungen an mich).“

Überlegen Sie genau, bevor Sie ein Feedback annehmen oder es einfach wegwerfen. Machen Sie es wie meine krütschen Söhne (das ist Norddeutsch für wählerisch beim Essen). Schauen Sie sich das Feedback auf dem Teller gut an und nehmen Sie nur das, was sie wirklich möchten auf die Gabel.

Achten Sie darauf, dass nicht jedes negative Feedback schlecht ist. Probieren Sie also auch mal einen neuen Gedanken aus, der aus einem Feedback kommt. Jede Rückmeldung bietet die Chance, sich selbst durch die Augen eines anderen sehen und mehr das Denken des anderen lernen.